Es macht mich betroffen, daß ich, nachdem ich viele Jahre für ein Versicherungsunternehmen tätig war, dessen hauptsächliches Geschäftsfeld die Lebensversicherung war, den Niedergang der Lebensversicherung als Sparmodell erleben mußte.
Erste Zweifel kamen auf, als der Bund der Versicherten Deutschland e.V. sich seinerzeit vor Gericht das Recht erkämpfte, Lebensversicherung als legalen Betrug am Versicherten zu bezeichnen.
Hohe Abschlußkosten und magere Rückkaufswerte waren immer schon ein Thema. Das hielt viele Kollegen nicht davon ab, möglichst Langläufer, statt relativ kurz laufende Verträge (Ab 12 Jahren Laufzeit steuerfreie Auszahlung für Verträge bis 2005) zu verkaufen und wohlweislich zu verschweigen, daß bei einer vorzeitigen Kündigung nur der Rückkaufswert ausgezahlt wird, was allerhöchstens in absoluten Ausnahmefällen eine halbwegs sinnvolle Lösung darstellen konnte.
Neben den Versicherungsgesellschaften und deren Vertretern allerdings, haben sich in der Vergangenheit auch noch Andere am Leid der Versicherten bereichert.
So habe ich vor Jahren eine Petition gestartet, die unmittelbar abgeschmettert wurde, weil ich es für absolut unvertretbar halte, einen Rückkaufswert, bei dem der Versicherte ohnehin nur einen Teil seines Geldes zurück erhält auch noch mit einer Kapitalertragssteuer auf den enthaltenen Zinsanteil zu besteuern und damit den Verlust noch zu erhöhen.
Mir will es einfach nicht in den Kopf gehen, daß ein reales Verlustgeschäft auch noch auseinander-genommen und partiell als Gewinngeschäft seitens der Finanzämter betrachtet und mit
Steuern belegt wurde und wird!
Ein Verlustgeschäft IST UND BLEIBT ein Verlustgeschäft, auch wenn man den Verlust seziert und dem "Opfer" noch ein paar brauchbare Organe herausnimmt!
Da kann es keine unterschiedlichen Sichtweisen geben, aber es geht hier um Zig-Millionen!
Da können sich Dinge relativieren!